Bremer Sozialforum

Wo ist das liebe Geld geblieben?

Nichts bestimmt unser Leben so sehr wie das Geld. Dennoch: Über nichts wird so wenig nachgedacht wie über die Entstehung, Funktionsweise und Auswirkungen des Geldsystems. Noch immer glauben wir, da unsere Geldordnung gerecht und vernünftig geregelt ist und sich auf sicheren, unabänderlichen Bahnen bewegt, so wie die Erde um die Sonnen kreist.

In Wirklichkeit hat aber 98 Prozent des weltweit herumschwirrenden Geldes nichts mehr mit der Wirtschaft zu tun. Es handelt sich dabei um reine Spekulationen mit einem Umsatz in Höhe von täglich mehr als 1000 Mrd. Euro, während für die wirtschaftlichen Aktivitäten nur 5 Mrd. Euro erforderlich sind.

Die Produktion von Wirtschaftsgütern der multinationalen Konzerne hat nur noch Alibifunktion, denn über die Finanztransaktionen wird ein Vielfaches dessen verdient, was der Verkauf der Waren einbringt. Der Zusammenhang von Wirtschaft, d.h. Firmen, Arbeitsplätze und Güterproduktion mit Gewinn und Profit existiert nicht mehr. Vielmehr hat sich das Bank- und Geldwesen in der neoliberalen, globalen Wirtschaft verselbständigt.

Was bedeutet dies für die Menschen und wie kann man diese Auswüchse in den Griff bekommen? Eine Möglichkeit besteht in der Schaffung regionaler Komplementärwährungen. Hierüber soll in dem workshop diskutiert werden.

Eine andere Welt ist möglich, ein anderes Bremen auch!